Geschichte des Tang Soo Do
Tang Soo Do ist eine traditionelle koreanische Kampfkunst, deren Wurzeln weit in die Geschichte zurückreichen. Sie vereint die Eleganz und Philosophie des alten Ostasiens mit wirksamen Techniken zur Selbstverteidigung.
Ursprung in Korea
Die Anfänge von Tang Soo Do liegen in den Kampfkünsten des alten Koreas, wie Soo Bahk und Taekkyon, die schon vor mehr als 2.000 Jahren praktiziert wurden. Diese Stile wurden oft von Kriegern der Hwarang, einer Elitekriegerklasse der Silla-Dynastie, gepflegt. Sie verbanden körperliche Ausbildung mit moralischen Werten wie Disziplin, Respekt und Mut.
Einfluss aus China und Japan
Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu einem regen kulturellen Austausch zwischen Korea, China und Japan. Chinesische Kampfmethoden – insbesondere Kung-Fu-Stile – sowie japanische Karate-Techniken beeinflussten die Entwicklung der koreanischen Kampfkunst stark. Aus dieser Verbindung entstand ein System, das sowohl weiche, fließende Bewegungen als auch kraftvolle, lineare Techniken vereinte.
Die moderne Form von Tang Soo Do
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in einer Zeit des Wiederaufbaus, begann Hwang Kee (1914–2002), ein herausragender koreanischer Kampfkünstler, diese alten Techniken zu studieren, zu systematisieren und mit Einflüssen aus Karate und chinesischen Kampfkünsten zu kombinieren. 1945 gründete er die Moo Duk Kwan-Schule und gab dem Stil den Namen Tang Soo Do – wörtlich „Der Weg der Tang-Hand“, eine Anspielung auf die chinesische Tang-Dynastie als kulturelles Vorbild.
Philosophie und Ziel
Tang Soo Do ist mehr als nur Kampfkunst – es ist eine Lebensschule. Die Techniken dienen nicht allein der Selbstverteidigung, sondern fördern auch Körperbeherrschung, geistige Disziplin und innere Ausgeglichenheit. Werte wie Höflichkeit, Integrität, Ausdauer und Selbstkontrolle bilden das Fundament des Trainings.
Heute wird Tang Soo Do weltweit praktiziert und verbindet Menschen aller Altersgruppen, Kulturen und Lebenswege. Trotz seiner modernen Verbreitung bleibt der Stil seinen traditionellen Wurzeln treu und bewahrt die Balance zwischen körperlicher Stärke und geistiger Reife.